Werkstattformat „Lebensraum Schule“

Abweichend vom gewohnten Ablauf und Turnus fand am 4. Februar eine besondere Schulratsveranstaltung statt. Mit einem neuen Konzept wurde ein wichtiger Schritt in einem zukunftsweisenden Prozess getan.
05. Februar 2025

Anfang des Schuljahres wurde vom Schulrat erstmals ein übergeordnetes Jahresthema beschlossen, das zentrale schulische Entwicklungsbereiche zusammenführt: „Lebensraum Schule – Ein Lieblingsort für alle“.  Seitdem geht der Schulrat der Frage nach: Wie kann unsere Schule für alle, die viel Zeit an ihr verbringen – Schüler*innen, Eltern, Lehrpersonal, Verwaltungspersonal – zu einem NOCH lebenswerteren Ort werden? Es geht um den Schulalltag jenseits der Unterrichtsstunden: um Raumnutzungen, Aufenthaltsqualität, Pausengestaltung, Freistunden, pädagogische Angebote und um gemeinschaftlich festgelegte Regeln für das Zusammenleben.

Das Thema „Lebensraum Schule“ wurde nicht willkürlich gesetzt, es leitet sich vielmehr aus der Analyse des Themenspeichers des Schulrats der letzten zwei Jahre ab. Immer wiederkehrende Themen wurden gebündelt, und so bildete sich dieses Leitmotiv heraus. Ein Impulsvortrag im Schulrat am 24. Oktober beschrieb den Horizont und stellte erste Ideen vor (Folien des Impulsvortrags). In der folgenden Sitzung versammelte sich der gesamte Schulrat hinter dem Vorhaben. Als weitere Vorgehensweise wurde beschlossen, statt der klassischen Schulratsstruktur mit monatlichem Plenum und Delegationen im weiteren Verlauf auf einen ergebnisorientierten Prozess zu setzen, der von gut vorbereiteten Werkstattformaten gestützt wird. Im Vorfeld dieser Workshops wurde die gesamte Schulgemeinschaft dazu eingeladen, sich einzubringen.

Am 23. Januar fand als erstes Format eine Wunschproduktion mit delegierten Schüler*innen statt. Über 40 Schüler*innen beteiligten sich dabei sehr aktiv und erarbeiteten eine Fülle an Ideen.

Am 4. Februar wurde dann mit rund 50 Beteiligten aus der Schulgemeinschaft an der Konkretisierung der Ideen gearbeitet. Die ausgewerteten Ergebnisse aus dem Impulsvortrag und der Wunschproduktion wurden dazu in fünf Arbeitsbereiche geklammert.

AGs und Clubs neu denken und organisieren, Anbieter jenseits des Lehrpersonals werben (Elternschaft & externe Profis), Vernetzung mit Angeboten
in Karlsruhe (ZKM, Hochschulen), Vernetzung mit Angeboten um die Schule herum (SSC, Jugendzentrum) , „Schüleraustausche“ mit anderen Schulen, gemeinsame AGs und Projekte mit anderen Schulen oder Einrichtungen, Kommunikation der Angebote in die Schulgemeinschaft hinein verbessern (Stundenplan)…

Arbeitsplätze für Kleingruppenarbeiten auf den Fluren, Spinde, Regelmäßige Wartung der Toiletten / Reparatur, Hygieneartikel auf den Mädchentoiletten, Tischkicker, (Mehr) Tischtennisplatten, Basketballkorb, Outdoor Gym, Beachvolleyball / Volleyball, Dartscheibe, Minigolf, Billiard, Boulderwand, Sofaecken, bequeme Sitzmöglichkeiten, bessere Sitzmöglichkeiten draußen, mehr Sitzmöglichkeiten drinnen („Sitzt nicht auf den Fensterbänken“), mehr Pflanzen im Schulgebäude, Tiere im Außenbereich, Fake-Efeu als Deko, Renovierung der Klassenzimmer („Verschönerung“), Schulhaus „moderner“ gestalten…

Überdachte Fahrradständer, Fahrradwerkstatt, Schülerküche, Kochzimmer, Mikrowelle, Bibliothek, Mediathek, MakerSpace, Computerraum, Musikstudio, Filmschnittplatz, Offener Werkraum (Nähen, Basteln, Malen), Proberäume für Bands, Räume für Gemeinschaftsarbeit abseits des Unterrichts, Rückzugsräume, Sitzzsäcke…

Einheitliche Smartphone-Politik, Infrastruktur für Handyabgabe/-ausgabe, kein komplettes Handyverbot , Hausordnung, Wohin mit Kritik und Beschwerden?, Nutzung des Gebäudes in den Pausen, Stärkung des Schülerrats, Umgang mit Fehlzeiten, Umgang mit den Pilgerpfaden ins Waldstadt-Zentrum, Broschüre/Leitfaden „Umgang mit digitalen Devices an unserer Schule“, Abstimmungen zum Essensplan (1x Woche „Wunschessen“), Fleischtage in der Schulküche, Umgang mit Unverträglichkeiten, mehr Auswahl, Altersgerechte Portionen („Suppe ist kein Essen“), Nachhilfebörse, Digitaler Vertretungsplan, Kunstwand (Offene Ausstellung, jeder kann was dranhängen), Funktionierende Mülltrennung/Allgemeine Vermüllungsproblematik, Schüler helfen Lehrern mit der Technik/Digitalsierung, Bauchfrei/Jogginghose tragen dürfen…

Digitaler Wegweiser: Welche Klassenzimmer sind aktuell frei, Schlüsselgewalt in definierten Bereichen, Oberstufenraum (Schulraum, Bauwagen, Container…), Offenes WLAN, Veranstaltungen von Schülern für Schüler, Kinoabende…

Die Beteiligten erhielten die Gelegenheit, die Ideen auf sich wirken zu lassen und zu entscheiden, in welchem Bereich sie sich am stärksten engagieren möchten. In der anschließenden Arbeitsphase, die 60 Minuten dauerte, wurden die Cluster an den bereitgestellten Arbeitstischen weiter bearbeitet. Ziel war es, Ideen zu identifizieren – niedrig hängende Früchte –, die sich schnell und unkompliziert realisieren lassen. Jede Arbeitsgruppe wurde dabei von einem Paten begleitet, der als Verbindungsperson zur Schule fungiert und bei der Umsetzung unterstützt. Zudem wurden an jedem Tisch Personen bestimmt, die die Weiterführung und Umsetzung der entwickelten Konzepte koordinieren.

Durch das neue Format konnte der Schulrat sehr zielgerichtet und praxisnah an den vielgestaltigen Themen arbeiten. Die engagierte Beteiligung zeigt, dass der Wille zu einer aktiven Mitgestaltung des Schulalltags groß ist. Nun gilt es, die Ergebnisse gut durchdacht in die Praxis zu überführen und so den Lebensraum Schule Schritt für Schritt zu einem noch besseren Ort für alle zu machen.

Dazu wird es eine Folgeveranstaltung geben, zu der wir bald informieren werden.