Handwerk & Kunst

Die handwerklich-künstlerischen Fächer spielen in der Waldorfpädagogik eine wichtige Rolle. In jedem Handwerk werden alle Sinne des jungen Menschen angesprochen, mal mehr die einen, mal mehr die anderen. An die zehn verschiedene Werkstoffe und Bearbeitungstechniken lernen die Schüler*innen während ihrer Schulzeit kennen – von Textilien über Stein bis zur Metallbearbeitung. Das fördert das handwerkliche Geschick und pflegt das Empfinden für Formen. Aber um schöne Ergebnisse allein geht es nicht. Sonder im Werken erfahren die Schüler*innen, dass sie selbst gestaltend in die Welt eingreifen und nutzbare Ergebnisse hervorbringen können. Dabei sind Konzentration, Ausdauer und Mühe gefordert und so übt der Werkunterricht auch eine freudige und zugewandte Einstellung zur Arbeit.

Eurythmie

Die Eurythmie wurde im frühen 20. Jahrhundert entwickelt und ist bis heute ein wichtiger Bestandteil der Waldorfpädagogik. In der Eurythmie geht es darum, die Gesetzmäßigkeiten von Musik und Sprache in Bewegung zu übersetzen und dabei seelische und geistige Inhalte darzustellen. Sprache und Musik sollen sich mit dem persönlichen Gefühl der Schüler*innen zu einem gemeinsamen Ausdruck verbinden. Eurythmie ist aber nicht nur die Übung und Leistung des Einzelnen, sondern ein sozialer Prozess: Ein harmonisches Ganzes entsteht nur dann, wenn zwischen den Individuen ein Ausgleich entsteht. So lernen die Schüler*innen, sich aneinander zu orientieren, mit dem Körper wahrzunehmen und damit die Gruppenbewegung zu modulieren.

Eurythmie beginnt in der Unterstufe mit der Nachahmung von Tieren und Gestalten der Märchen- und Sagenwelt sowie der Übung von Kreistänzen. In der Mittelstufe vereinzeln sich die Figuren, der Kreis löst sich auf und es werden komplexere geometrische Formen erarbeitet. Ab dem Übergang in die Oberstufe setzen die SchülerInnen in zunehmender Selbständigkeit poetische und musikalische Werke um, verfeinern ihre Gebärden und arbeiten an einem differenzierten choreografischen Ausdruck.

Gartenbau

Unsere Schule hat zwei landwirtschaftliche Flächen, auf denen das Fach Gartenbau unterrichtet wird. Hier lernen die Schüler*innen ihre Gestaltungskräfte im Umgang mit den natürlichen Prozessen kennen. Sie bereiten ein Feld vor, säen und ernten Getreide. Sie legen Gemüsebeete an, bepflanzen und pflegen sie. Sie schneiden und veredeln die Obstbäume. Grundlagen des Garten- und Landschaftsbaus werden ebenfalls vermittelt. So schaffen die Kinder einen Lebensraum für Tiere und Pflanzen und erleben im praktischen Tun, wie die Ernährungsgrundlage des Menschen – und damit die Grundlage der menschlichen Kultur – entsteht.

 

Der Bildende Kunstunterricht

Mit der beginnenden Geschlechtsreife entfaltet sich auch das immer reicher und differenzierter werdende Seelische im Jugendlichen. Dieses Seelische trägt immer zwei entgegengesetzte Neigungen in sich. Zum einen die auf die irdische Welt und die eigene Körperlichkeit bezogene Trieb-, Begierden- und Leidenschaftsnatur, zum anderen öffnet sich die jugendliche Seele allem Idealen und Geistigen gegenüber. Da alles Künstlerische diese beiden im Menschen veranlagten Gegensätze in sich zum rein Menschlichen verbindet, ist die Kunst das große Menschheits- und besonders Jugenderziehungsmittel. Friedrich Schiller nennt diese im Menschen veranlagten Gegensätze Natur- bzw. Stofftrieb und Vernunft- bzw. Formtrieb, durch deren gegenseitige Verwandlung der künstlerische Spieltrieb die menschliche Freiheit bedingt.

Von der neunten bis zur zwölften Klasse hat jeder Schüler unserer Schule neben dem praktischen Kunstunterricht eine dreiwöchige Kunstepoche im Hauptunterricht. Dabei steht jedes Jahr eine unterschiedliche Kunstrichtung im Mittelpunkt.

 

In der 9. Klasse „Bildende Kunst“, in der 10. Klasse „Poetik“, in der 11. Klasse „Musik“ und in der 12. Klasse „Architektur“.

 

 

 

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Der bildende Kunstunterricht